Naturfreunde pflanzen eine Blutbuche für die Opfer des Völkermordes an den Armeniern.
Inspiriert von der Aktion…
Als die Medien über das Vorhaben des Armenisch-Akademischen Vereins 1860 e.V. berichteten, fühlte sich die Bochumer Sektion der internationalen Gesellschaft Naturfreunde, die etwa 500 000 Mitglieder weltweit zählt, berührt von der Aktion. Sie spendete eine Blutbuche an den Verein als Gedenken an die Opfer des Völkermordes an den Armeniern. Auch das sei bemerkenswert, „denn zum ersten Mal hat eine deutsche Organisationen uns gegenüber solch eine Geste gezeigt“, sagt Ordukhanyan.
Auch einige deutsche Freunde des Armenisch-Akademischen Vereins, Professoren, Autoren, Politiker und Richter, schenkten ihrerseits Armenien Bäume, die am 17. Oktober 2015 in Jeghegnadsor gepflanzt werden. Jeghegnadsor liegt etwa 100 Kilometer südlich von der Hauptstadt Jerewan und gehört zu den wenigen armenischen Städten, die Deutsch als erste Fremdsprache an Schulen unterrichten. „Es schien uns naheliegend, die Bäume dorthin zu bringen“, sagt Ordukhanyan. Er hofft, dass ihn dabei eine Delegation aus namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft begleitet. „Wir werden ihnen die Region zeigen und vielleicht ergeben sich daraus langfristige Kooperationen.“
Ein weiteres wichtiges Vorhaben wartet ebenfalls auf seine Verwirklichung: Die Errichtung eines armenischen Kulturzentrums in Berlin. Das zu errichtende Kulturgebäude ist das Thema einer Masterarbeit gewesen, detailliert erarbeiteten von angehenden Architekten und ihren Universitätsprofessoren und mit Bestnote bestanden. In der ersten Etage sollte die armenische Geschichte gezeigt werden, in der zweiten die Gegenwart und in der dritten die Zukunft. Ein wunderschönes Projekt, für das leider die Mittel fehlen. „Ohne eine zentrale Bibliothek, ein Archivzentrum und ein modernes Kulturzentrum in Berlin kann ich mir die Zukunft der armenische Gemeinde in Deutschland nicht vorstellen“, sagt Ordukhanyan.
Titelbild: Pflanzung in der Theodor-Körner-Schule in Bochum, April 2015.
Bilder mit freundlicher Genehmigung des Armenisch-Akademischen Vereins 1860 e.V.
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