Jesidischer Aktivist Mirza Dinnayi ist Aurora-Preisträger 2019

Der vierte alljährlich vergebene Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit wurde heute an Mirza Dinnayi, Mitbegründer und Leiter des Vereins Luftbrücke Irak, verliehen. Getragen von seiner großen Entschlossenheit, Leben zu retten, hat der jesidische Aktivist einen Weg gefunden, zahlreiche bürokratische und logistische Hindernisse zu überwinden, um den hilfsbedürftigsten Mitgliedern der jesidischen Gemeinschaft während zahlreicher Konflikte in Syrien und Irak zu helfen. Er wurde bei der feierlichen Zeremonie in Jerewan, die im Rahmen des Aurora-Forums stattfand, mit dem Aurora-Preis 2019 ausgezeichnet. Der Aurora-Preis wird von der Aurora Humanitarian Initiative im Namen der Überlebenden des Völkermordes an den Armeniern und als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber ihren Rettern verliehen.

Tom Catena, Aurora-Preisträger 2017 und Vorsitzender der Aurora Humanitarian Initiative, würdigte den Aurora-Preisträger 2019 mit folgenden Worten: „Was Mirza Dinnayi zu einem außergewöhnlichen Menschen macht, ist die Tatsache, dass er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, zu wissen, dass gute Menschen zurückgelassen werden, dass Unschuldige leiden. Zu versuchen, anderen zu helfen, während man sich einem abscheulichen Übel gegenübersieht, kann sehr herausfordernd und frustrierend sein. Er hat aber nie gezögert. Ich freue mich sehr, Mirza Dinnayi zur Auszeichnung zu gratulieren und ihn in der Aurora-Familie willkommen zu heißen.“

Als Aurora-Preisträger 2019 erhält Mirza Dinnayi ein Preisgeld in Höhe von 1.000.000 US-Dollar. Diese Mittel geben ihm die Möglichkeit, den Kreislauf des Gebens fortzusetzen, indem er Organisationen unterstützt, die seine Arbeit inspiriert haben. Mit den Mitteln will er drei Organisationen unterstützen, die medizinische Versorgung und Rehabilitation für Opfer des ISIS-Terrors leisten:

  • Luftbrücke Irak,
  • SEED Foundation,
  • Shai Fund.

Vartan Gregorian, Mitbegründer des Aurora-Preises und Mitglied der Auswahlkommission, fügte hinzu: „Die Aurora Humanitarian Initiative stärkt jene Menschen, die für andere alles riskieren und in schwierigen Situationen außergewöhnlichen Mut und große Entschlossenheit zeigen. Mirza Dinnayi ist dafür ein perfektes Beispiel. Er verkörpert die Kraft des Mitgefühls, des persönlichen Einsatzes, des brennenden Wunsches, Leben zu retten. Als einer der Mitbegründer von Aurora und Mitglied der Auswahlkommission bin ich sehr stolz darauf, dass unsere gemeinsame Vision dazu beigetragen hat, die Arbeit von Mirza Dinnayi einer großen Öffentlichkeit vorzustellen, der nun zweifellos noch einiges mehr erreichen kann.“

In seinem Engagement für die Gemeinschaft der Jesiden hat Mirza Dinnayi sein ganzes Leben der Rettung der Opfer des Irak-Krieges, der Evakuierung von Frauen und Kindern aus den von ISIS kontrollierten Gebieten und der Versorgung und Unterstützung von Folteropfern und Verletzten gewidmet. Er war es auch, der die spätere Sacharow-Preisträgerin Lamya Haji Bashar nach Deutschland brachte. Heute ist sie eine bekannte Menschenrechtsaktivistin und eines der Stipendien von Aurora ist nach ihr benannt.

Namhafte Persönlichkeiten der internationalen humanitären Gemeinschaft und Mitglieder der Auswahlkommission des Aurora-Preises kamen in Armenien zusammen, um am ersten Aurora-Forum teilzunehmen und den Aurora-Preisträger 2019 zu feiern, darunter die Friedensnobelpreisträger Shirin Ebadi und Leymah Gbowee, die ehemalige Präsidentin Irlands Mary Robinson, der ehemalige australische Außenminister und emeritierte Präsident der International Crisis Group Gareth Evans, der ehemalige Präsident Mexikos Ernesto Zedillo und der Direktor des Institute of Global Health Innovation am Imperial College London und Vorsitzende der Auswahlkommission des Aurora-Preises Lord Ara Darzi.

Zu den bisherigen Aurora-Preisträgern gehören mehrere namhafte internationale humanitäre Persönlichkeiten: die burundische Aktivistin Marguerite Barankitse (2016), der amerikanische Arzt und Missionar Dr. Tom Catena (2017) und der Rohingya Anwalt und Menschenrechtsaktivist Kyaw Hla Aung (2018).

Friedensnobelpreisträgerin und Mitglied der Auswahlkommission für den Aurora-Preis Leymah Gbowee äußerte sich wie folgt: „Bereits in der Namensgebung des Aurora-Preises zur Förderung der Menschlichkeit liegt die wichtigste Botschaft dieser einzigartigen Auszeichnung. In diesen Zeiten spürt die Welt, wie wichtig es ist, dass die Menschlichkeit wächst und dass die Menschen sich für sie einsetzen. Mirza Dinnayi, dessen Mut und Selbstlosigkeit seinem Volk zugutekommen, tut genau das: Er kümmert sich um Frauen und Kinder, die in einer Konfliktsituation am meisten leiden, und riskiert sein eigenes Leben, um andere zu retten. Was für ein großartiger humanitärer Charakter.“

Die bei der Verleihung des Aurora-Preises anwesenden Gäste würdigten auch die Leistungen der beiden anderen Aurora-Finalisten 2019, die jeweils ein Preisgeld von 50.000 US-Dollar erhalten haben: Zannah Bukar Mustapha, Gründer und Leiter der Future Prowess Islamic Foundation in Nigeria, und Huda Al-Sarari, jemenitische Anwältin und Aktivistin.

Die Verleihung des Aurora-Preises 2019 erfolgte im Rahmen des Aurora-Forums, das vom 14. bis 21. Oktober 2019 in Armenien stattfand und Meinungsführer und Changemaker aus der ganzen Welt zusammenbrachte, um Wissen, Standpunkte und Ideen auszutauschen, die gemeinsam konkrete Maßnahmen und Veränderungen bewirken können. Die weitreichende Agenda des Forums wird von Partnerinstitutionen getragen, die sich gemeinsam für die Bewältigung globaler Herausforderungen und konstruktive Entwicklungen vor Ort einsetzen.

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Aurora würdigt den jesidischen Aktivisten für die Rettung von mehr als 1.500 Terroropfern und die Rehabilitierung von Hunderten von ehemaligen ISIS-Sexsklavinnen
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