Internationaler Tag zur Ehrung der Opfer von Völkermord

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Am 11. September, 2015 erklärte die Vollversammlung der Vereinten Nationen den 9. Dezember zum „Internationalen Tag des Gedenkens und der Würde von Opfern des Völkermordes und der Verhinderung dieses Verbrechens“. Die Resolution wurde auf Betreiben der ständigen Vertretung Armeniens bei den Vereinten Nationen einvernehmlich angenommen und von über 80 Mitgliedsländern unterstützt.
 
In seiner Rede zur Annahme der Resolution merkte der armenische UN-Botschafter Zohrab Mnazakanjan an: „Millionen Menschenleben wurden ausgelöscht als Folge dieses so abscheulichen Verbrechens: Zu ihrer großen Schande hat sich die Menschheit zu diesem größten aller Verbrechen, dem Völkermord, fähig gezeigt.“ 
 
Die armenischstämmige Argentinierin Vera Anush Nazarian ist Beraterin der ständigen Vertretung Armeniens bei den Vereinten Nationen. Gemeinsam mit der Vertretung kam ihr eine Schlüsselrolle bei der Verabschiedung der Resolution zu. „In dem Moment, als ich meinen Botschafter die von 83 Mitgliedsländern unterstützte Resolution einreichen sah, spürte ich einen inneren Frieden. Ich war stolz auf das Erreichte, darauf, einen symbolischen Grabstein auf die nicht vorhandenen letzten Ruhestätten unserer Märtyrer errichtet zu haben“, sagt sie.
 
Der 9. Dezember wurde nicht zufällig ausgewählt: An diesem Tag beschlossen die Vereinten Nationen im Jahr 1948 die „Konvention zur Verhinderung und Bestrafung von Völkermord“. Die Vereinten Nationen definieren Völkermord als ein „Verbrechen, das an den Mitgliedern einer nationalen, ethnischen oder religiösen Gruppe verübt wird, nur weil die Menschen Mitglieder eben jener Gruppe sind. Das Ziel eines Völkermordes besteht immer in der vollständigen Auslöschung dieser bestimmten Gruppe.“
 
Die neue Resolution ermutigt die Staaten, die internationalen Organisationen und die Zivilgesellschaft, den Tag zu begehen, um die Konvention von 1948 und ihre Rolle beim Kampf gegen Völkermord und seine Verhinderung ins allgemeine Bewusstsein zu bringen und innezuhalten, im Gedenken an die Opfer. „Macht und politische Interessen gehören zur dunkelsten Seite der menschlichen Natur. Wir erleben das jeden Tag. Bestimmte Völker sind noch immer gefährdet und Völkermorde werden noch immer verübt. Ich glaube, wir alle machen uns mitschuldig an diesen Tragödien, wenn wir tatenlos zusehen. Diese Resolution bringt die von vielen unserer Völker erlebten Tragödien ins allgemeine Bewusstsein und wird Gelegenheit bieten zur Verhinderung von Völkermord“, glaubt Nazarian.  
 
2014 und 2015 gedachte die internationale Gemeinschaft bedeutender Jahrestage der abscheulichsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts, darunter der 100. Jahrestag des Völkermordes an den Armeniern, der 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, der 40. Jahrestag des Autogenozids am kambodschanischen Volk durch die Roten Khmer sowie der 20. Jahrestag des Völkermordes an den Tutsi in Ruanda und des Massakers von Srebrenica in Bosnien und Herzegowina.
 
Zum Lesen der Resolution klicken Sie bitte hier.
 
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Die Bemühungen der ständigen Vertretung Armeniens bei den Vereinten Nationen zahlen sich aus.
Author: 
Eugenia Akopian